Tresfjord – nördlichster CampingCard Platz der Welt
Der Tresfjord liegt ganz klein und versteckt genau gegenüber auf der anderen Fjordseite von Molde. Klein ist natürlich relativ, aber im Vergleich mit den andern großen Brüdern ist der Tresfjord schmal und kurz. Dafür ist er aber durch die Berge rundherum geschützt und bietet neben einem schönen Bergpanorama auch noch viel Fisch zum Angeln. Und mit dem Kajak ist er auch gut zu erkunden. Wir waren dort und haben uns auf dem Fagervik Campingplatz niedergelassen, ein ganz besonderer Platz, der sich eine lange Strecke am Fjord entlang erstreckt.
Tresfjord, Fjord und Stadt
Der kleine Fjord heißt Tresford und auch die kleine Stadt am Ende des Fords hat den gleichen Namen. Wer jetzt den Namen von wem geklaut hat, wissen wir nicht, aber beides sind eher kleine bescheiden Vertreter ihrer Art. Die kleine Stadt hat alles was wir so zum Leben brauchen, hauptsächlich halt einen Supermarkt, wo wir unsere Dinge für den täglichen Bedarf einkaufen.
Der Tresfjord selber ist eine Einbuchtung, abgehend vom Midfjorden, dem großen Fjord der bei Molde liegt. Vorne am Eingang zum Tresfjord befindet sich auch eine Brücke über den Fjorde, so dass es nicht unbdeingt nötig ist, den gesamten Fjord zu umrunden, nur um an das andere Ufer zu kommen. Die Brücke spart daher ein paar Stunden Fahrtzeit rund um den Fjord herum.
Der Fjord ist nur etwa 1,5 km breit und 10 km lang. Ich bin am 1. Tag dort mit dem Kajak vom Campingplatz bis zum Ende des Fjords gepaddelt. Durch die geringe Breite und die Länge ist die Tide in dem Fjord deutlich zu spüren. Der Tidenhub liegt nach meiner Schätzung so bei etwa einem Meter. Sehr schön ist das auch am Ufer zu erkenne, denn Steine, von denen aus ich morgens noch geangelt habe, waren dann am Nachmittag gänzlich mit Wasser bedeckt.
Gerade das umliegende Bergpanorama macht die Gegend dort sehr attraktiv. Eine echte Perle für alle Naturliebhaber und Outdoor Fans.
Angeln und Entspannen
2 Tage waren wir am Tresfjord, wovon wir den ersten Tag komplett faul verbracht haben. Die wunderschöne Natur um uns herum lädt einfach auch dazu ein nur mal im Campingstuhl zu sitzen und den Wolken über den noch schneebedeckten Gipfeln zuzusehen oder ein Buch zu lesen. Ich war einmal mit dem Kajak auf dem Fjord paddeln, wodurch ich noch mal einen ganz anderen Blick auf das Bergpanorama einfangen konnte.
Janet hat den Tag genutzt und ein bisschen entspannt in der Sonne gesessen, den Wolken zugeschaut und ein gutes Buch gelesen. Der Ort ist wie gemacht für einen echt entspannten Urlaub.
Am Nachmittag habe ich dann zum 2. Mal in diesem Urlaub meine Angel aus der Dachbox geholt und wollte mal schauen, ob ich nicht fürs Abendessen doch mal einen richtig frischen Fisch auf dem Tisch kriegen könnte. Der Besitzer des Campingplatzes meinte, dass der Fjord sehr fischreich sei und manche nur zum Angeln hierher kommen. Auch vom Land aus seien die Chancen auf einen Fisch wohl recht hoch. Na und das wollte ich ja dann mal testen.
Tatsächlich musste ich nicht oft die Schnur auswerfen. Bereits beim 2. Mal zuckte es gewaltig am Haken, allerdings war der Fisch für meine dünne Schnur wohl zu fett und so musste ich die Schnur ohne Haken wieder einholen. Aber nicht lange und am neuen Haken hing wieder ein Fisch. Diesmal war ich vorgewarnt und vorsichtiger beim Einholen der Schnur. Und siehe da, ein schönes Abendessen hing am Haken und wanderte nicht viel später in die Pfanne. Frischer geht es einfach nicht und der Fisch war wirklich sehr lecker.
Tresfjord, zentral zwischen vielen Sehenswürdigkeiten
Die Region um die norwegische Stadt Molde ist voll mit Sehenswürdigkeiten. Im Norden ist die Atlantikstraße, im Süden die Trollstigen und der Geirangerfjord und die ein oder andere Stabkirche ist auch in dieser Gegend zu finden. Wenn Du mehr auf Städtetouren stehst, dann sind sowohl Ålesund als auch Kristiansund nicht weit entfernt. Die Region um den Tresfjord bietet also neben Entspannung und Angeln auch noch die ein oder andere Aktivität.
Am 2. Tag unseres Aufenthaltes war etwas schlechteres Wetter angesagt und das nutzen wir eigentlich immer um mit dem Auto die Gegend zu erobern. Auf unserem Programm stand ein Rundkurs über die Trollstigen, zur Rødven Stabkirche, weiter mit der Fähre Richtung Molde und zur Atlantikstraße, dann über Molde, mit der Fähre zurück nach Vestnes und zu unserem Campingplatz. Auf ging es, zunächst in Richtung der Trollstigen.
Trollstigen, die Enttäuschung
Wir sind den Vormittags aufgebrochen und erst einmal am Tresfjord entlang bis nach Vikebukt gefahren. Dort geht es auf die E136 immer am Wasser entlang. Schon dort zeigt sich eine super schöne Gegend mit viel Bergen auf der einen und dunklem Wasser auf der anderen Seite. Norwegen wie wir es kennen und lieben. Kurz vor Åndalsnes geht die E136 rechts ab und kurz danach noch mal rechts und die letzten Kilometer geht es auf dem Fv63 bis zum Fuße der Trollstigen. Die Bergmassive werden hier immer steiler und wir ahnen schon, was uns am Ende der Zufahrt wohl erwarten wird.
Kurz bevor es die Serpentinen der Trollstigen hinauf geht, befindet sich noch ein Info Center und ein Campingplatz. Danach wird die Straße bereits enger und als letzter Punkt, bevor es in auf die kurvenreiche Strecke geht liegt noch ein Parkplatz mit ein paar Infotafeln. Dieser Parkplatz war für uns an dem Tag leider auch der letzte Punkt, auf unserem Weg zu den Trollstigen. Hier ging es nicht weiter, ein riesiger Bagger versperrte uns den Weg. Die Erklärung war einfach. 2 Monate vorher war eine Lawine über einen Abschnitt der Trollstigen gerollt und hatte einen Teil der Straße beschädigt. Dieser Teil befand sich leider noch in Reperatur und so waren die gesamte Strecke noch gesperrt.
Wir sind dann zu Fuß am Bagger vorbei ein kleines Stück die Straße hinaufgewandert um einen guten Aussichtspunkt für ein Foto zu bekommen. Leider hatte es nun auch noch angefangen stärker zu regnen und das ganze war denn nicht so wirklich erbaulich. Ein paar schöne Fotos sind uns von den Serpentinen der Trollstigen aber dennoch gelungen.
Die Rødven Stabkirche
Nach der kleinen Enttäuschung an den Trollstigen wollten wir unsere Laune mit dem Besuch einer schönen Stabkirche wieder etwas anheben. Also ging es wieder zurück auf dem Fv63 weiter durch Åndalsnes und Isfjorden, dann links ab auf den Fv181 und Fv182 bis nach Rødven und der dazugehörigen Stabkirche.
Die Rødven Stabkirche ist eine eher kleine Stabkirche mit einem Friedhof drum herum, wie bei den meisten skandinavischen Kirchen so üblich. Um die Kirche herum zieht sich eine alte verwitterte Natursteinmauer, die wahrscheinlich aus dem gleichen Jahr stammt wie die Kirche selbst. Leider war die Kirche nicht geöffnet und so konnten wir lediglich von außen ein paar Fotos machen.
Rüber zur Atlantikstraße
Wenn wir schon mal in der Gegend sind, dann wollten wir uns natürlich auch wieder die Atlantikstraße ansehen. In dem Gebiet nordwestlich von Molde verläuft die Straße in vielen Kurven und über viele Brücken über die vorgelagerte Inselwelt der norwegischen Schärenlandschaft. An sich eine wirklich schöne Gegend und auch der Atlantikweg selbst ist immer einen Besuch wert.
Wir waren das letzte Mal hier im Januar 2019 auf unserem Januar Raodtrip zum Nordkap, oder besser gesagt auf dem Rück weg vom Nordkap. Damals waren wir hier bis auf ein paar Einheimische Auto ganz alleine unterwegs. Das war diesmal leider ganz anders. Auf den wenige Parkplätzen entlang der Strecke war nicht ein freier Platz mehr zu finden, alles war komplett zu mit Wohnmobilen.
So sind wir einmal den Atlantikweg hoch und wieder runter gefahren und haben dort nirgendwo angehalten. Daher haben wir von diesem Punkt leider auch kein aktuelles Foto gemacht. Das die Straße natürlich ein Touristenmagnet ist, war uns ja klar, aber mit so einem Andrang, zumal noch in der Vorsaison, hatten wir nicht gerechnet. Wir zeigen Dir hier daher ein Bild von unserem ersten Besuch in der Region, falls Du noch nicht da warst und wissen möchtest wie es da aussieht, gibt es auf unserem Youtube Kanal auch ein kleines Video zu der Region:
Die Fähre von Molde nach Vestnes
Eine wirklich schöne Fährfahrt führt uns dann von Molde an ein paar Inseln im Fjord vorbei wieder bis an den Tresfjord. Vestnes liegt am Westufer, am Eingang zum Tresfjord. Von dort nehmen wir die Brücke über die Tresfjordbrua, die Brücke über die Mündung des Fjordes ans Ostufer. Von dor aus ist es dann nur noch ein Katzensprung bis wir wieder an unserem Campingplatz, dem Fagervik Camping ankommen. Eine schöne Rundtour entlang der schönsten Sehenswürdigkeiten der Region liegt hinter uns. Wir möchten hier allen die nach Norwegen fahren wollen diese Gegend hier empfehlen.
Fagervik Camping
Insgesamt haben wir 3 Nächte auf dem Campingplatz Fagervik am Tresfjord zugebracht. Ich hatte den Campingplatz ausgesucht, weil er einer der wenigen Campingplätze in Norwegen ist, der die ASCI CampingCard akzeptiert und damit eine Übernachtung in der Vorsaison zum reduzierten Preis von 22 Euro anbietet und das sogar inklusive Strom. Das ist für norwegische Verhältnisse sehr günstig. Im Schnitt haben wir sonst immer so um die 35 Euro bezahlt und das ist auch auf dem Fagervik Camping der Standardpreis.
Das ist somit schon mal der erste Pluspunkt an dem Campingplatz. Wir waren gespannt, was uns ansonsten dort noch so erwartet, wie voll es dort sein wird und wie die sanitären Anlagen sind.
Bei unserer Ankunft war die Rezeption wie bei fast allen Campingplätzen auf dieser Tour nicht besetzt. Ein Anruf und wir wussten wo wir uns hinstellen dürfen. Auch wie gehabt. Von der Rezeption geht es dann links und rechts runter zu den Stellplätzen, die alle direkt am Fjord liegen. Es sind aber auch Terrassen oberhalb des Fjordes vorhanden auf denen einige Wohnmobile Platz finden. Der gesamte Platz erstreckt sich langgezogen am Fjordufer entlang bestimmt 500 Meter.
Und da liegt auch der einzige Knackpunkt, denn das einzige Sanitärgebäude ist in der Rezeption ganz oben an der Straße.
Um von einem Ende des Platzes zur Rezeption zu kommen, ist ein ganz schön langer Fußmarsch nötig und zum Schluss geht es dann auch noch bergauf. Für den/die eine(n) könnte dieser Weg dann kein leichter sein…..
Ein weiterer Minuspunkt ist das doch sehr schlecht zu empfangene WLAN. Der Campngplatzbesitzer hat zwar schon einen Richtfunk installiert, aber irgendwie hatten wir trotzdem nur im Bereich der Rezeption wirklich guten Empfang. Dabei war unser Zelt nicht weit von den ersten Hütten des Platzes entfernt.
Jetzt aber zu den vielen positiven Merkmalen. Zunächst einmal ist der Chef vom Platz wirklich nett und spricht sogar ganz gut Deutsch. Wenn es Probleme oder Fragen gibt, dann ist er immer zur Stelle und auch für den ein oder anderen Smalltalk immer zu haben. Von ihm hatte ich ja auch den Tipp mit dem Angeln.
Es gibt zwar nur ein Sanitärgebäude, dafür ist das aber wirklich sehr sauber, angenehm geheizt (wir waren ja im Mai dort) und verfügt sogar über ein barrierefreies Familienbad. Das war wirklich das sanitäre Highlight auf unserer Reise. Allerdings gibt es für den Platz nur etwa 2 Herren-, 2 Damen- und 2 gemeinsame Toiletten sowie insgesamt 3 Duschen. Der Platz hat etwa 70 Stellplätze und 15 Dauercamper. Also wird es in der Hauptsaison sicherlich kuschelig in dem Sanitärgebäude
Für jeden Platz sind am Ufer vor Regen geschützte 220V Stromanschlüsse verfügbar und damit der Weg hoch zum Sanitärgebäude gespart werden kann, gibt es auch einige Frischwasserstellen über den Platz verteil. Alle macht einen Sauberen und gepflegten Eindruck obwohl vor unserem Aufenthalt im Winter Wasser aus den Bergen den Platz einmal überflutet hatte
Für uns war dieser Platz wirklich ein der bis dahin schönste Platz auf unserer Norwegenreise im Mai 2022
Fazit
Der Tresfjord liegt sehr zentral zwischen einer Reihe von Sehenswürdigkeiten und ist damit für uns die erste Wahl bei einem Besuch in der Region um Molde herum. Dazu kommt das wunderschöne Bergpanorama direkt am Fjord, ein Fischreiches Gewässer ermöglicht abwechslungsreiche Abendessen und der Besitzer des Platzes ist sehr nett und immer hilfsbereit. Da auch die sanitären Einrictungen wirklich sehr gepflegt und sauber sind, möchten wir diesen Platz allen Norwegen Campern empfehlen, die in dieser Gegen ein paar schöne Tage verbringen wolle.
Das ganze in der Nebensaison dann auch noch für 22 Euro pro Nacht.
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